Kurz-Biographie
Gustav Freytag wurde am 13. Juli 1816 in Kreuzburg (Schlesien) geboren. Sein Vater Gottlob Ferdinand war Arzt, seine Mutter Henriette Albertine eine geborene Lehe. Mit Unterbrechung war Gottlob Ferdinand Bürgermeister von Kreuzburg. Freytag studierte bei Hoffmann von Fallersleben und Karl Lachmann. Da er aus politischen Gründen keine Professorenstelle bekam, wurde er zunächst als Privatdozent in Breslau tätig. Ab 1848 gab er gemeinsam mit Julian Schmidt die nationalliberale Zeitschrift „Die Grenzboten“ heraus. Seine Artikel brachten ihm u. a., daß er von Preußen steckbrieflich gesucht wurde. Er ließ sich schließlich in Siebleben bei Gotha nieder, wo ihm später von Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha der Hofratstitel verliehen wurde.
Die Ahnen 2: Das Nest der Zaunkönige
Jeder begehrt Macht und je größer seine Macht wird, desto höher steigt seine Begehrlichkeit. (Seite 158)
Zum Inhalt
Rund zweihundertfünfzig Jahre nach dem Ende des ersten Bandes hebt dieser Roman im Kloster Hersfeld an, wo ein Nachfahre des Ingraban Mönch werden soll. Immo jedoch zieht es auf die Burg der Väter und in den Kampf zu Heinrich II. gegen den Babenberger. So verläßt er das Kloster, nicht ohne sich mit der Tochter des Grafen Gerhard, die er später heiraten möchte, gut zu stellen. Hildegard jedoch soll ins Kloster gezwungen werden, so daß Immo sich schließlich gegen den König stellt.
Die Handschriften von Arborea
In den letzten Jahrzehnten kam zu Oristano auf der Insel Sardinien eine größere Anzahl Handschriften und Brieffragmente auf Pergament und Papier zum Vorschein, deren Inhalt die größte Bedeutung für Geschichte und Alterthümer der Insel beanspruchte. Die Documente waren ihrem Inhalte nach aus fast jedem Jahrhundert unserer Zeitrechnung, vom achten bis sechzehnten, darunter auch ein Palimpsest; sie enthielten eine Fülle von Thatsachen über die Geschichte und die Zustände der Insel Sardinien durch das ganze Mittelalter, die ältesten Proben italienischer Sprache in Vers und Prosa, Lebensgeschichten berühmter Sarden u.s. w.; sie erschienen als Bestandtheile einer Sammlung, welche beim Erwachen der Humanitätsstudien ein literarisch gebildeter Sarde angelegt hatte. Im Jahre 1846 wurde das erste dieser Documente, 1863 die ganze Sammlung unter dem Titel: Pergame, codici e fogli cartacei di Arborea von Pietro Martini in stattlichem Werke herausgegeben. Die Sache machte großes Aufsehen, zumeist in Italien, die Bereicherung unseres Wissens war plötzlich und auffallend, die ganze Culturgeschichte des italienischen Mittelalters erhielt ein verändertes Aussehn.